Was ist Turnierhundsport?

Beim Turnierhundsport (Abk. THS) handelt es sich um eine Sportart für Hund und Mensch, die sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Da es beim THS u.a. auf Geschwindigkeit ankommt, wird THS auch gerne als Leichtathletik mit Hund bezeichnet. Da es viele verschiedene Disziplinen gibt und es wie bei allen Hundesportarten in erster Linie um den Spaß für Mensch und Hund gehen soll, ist THS aber nicht nur etwas für Sport-Profis, sondern eigentlich für jedermann, der noch etwas laufen kann. :-)

 

Wer neben dem Spaß aber auch noch etwas Wettkampfatmosphäre schnuppern möchte, kann an einem der zahlreichen Turniere teilnehmen, bei denen die Klassen auch nach Altersgruppen unterteilt sind. So gibt es dann keinen Nachteil, wenn man als rüstiger Erwachsener gegen einen Jugendlichen antreten muss.

Das Tolle am THS ist, dass es die perfekte Kombination aus Sport, Spaß, Konzentration und Wettkampfatmosphäre bietet. Hat man einen Hund, der Spaß am Laufen und Springen hat (....und welcher Hund hat dies nicht?), wird man/n und Hund THS schnell lieben. THS bietet aber nicht nur Sport und Spaß, sondern es ist sicherlich auch sehr gut für die Bindung zwischen Mensch und Hund. Denn was kann für einen Hund schöner sein, als mit seinem Zwei-Beiner als Team solche tollen Sachen gemeinsam zu machen? Mir hat THS von Anfang an Spaß gemacht und wenn ich gewusst hätte, wie stark die Bindung zwischen Sue und mir wird und welches tolle Team wir werden können, hätte ich schon viel früher damit angefangen.


Dies sind die aktuellen Disziplinen, die im THS angeboten werden:
  1. Vierkampf (VK I, II, III)
  2. Geländelauf (GL 1000, 2000, 5000)
  3. Combinations-Speed-Cup (CSC)
  4. Hindernislauf (HL)
  5. Dreikampf 
  6. Shorty
  7. K.O.-Cup

Vierkampf:

Der Vierkampf wird gerne als die Königsdisziplin des Turnierhundesports bezeichnet, da hier (wie der Name schon sagt) vier verschiedene Übungsteile gezeigt werden müssen. Es beginnt mit einer Gehorsamsübung und es folgen dann die drei Laufdisziplinen: Hürdenlauf, Slalom und Hindernislauf. 

Im Vierkampf wird zwischen drei Leistungsklassen unterschieden. (VKI, VKII & VKIII)
Zu Beginn startet man in der Einsteiger-Klasse VKI. Erreicht man bei offizielen Turnieren 2x ein bestimmte Ergebnis, berechtigt dies zum Aufstieg in VKII. In VKII ist das Anforderungsprofil dann schon etwas größer, so dass man z.B. im Gehorsam schwierigere Übungen durchführen muss oder auch alle Dinge nur noch komplett ohne Leine machen muss. Erreicht man hier auch wieder 2x ein bestimmtes Ergebnis, darf man dann in der höchsten Klasse VKIII starten. Auch hier gibt es dann wieder höhere Anforderungen. Mit Details über Ergebnisse oder wie Punkte genau berechnet werden, möchten wir Euch hier aber erst mal nicht mit "belasten". 

Bei der Gehorsamsübung müssen u.a. folgende Sachen gezeigt werden: Leinenführigkeit, Freifolge (also das "bei-Fuss-laufen" ohne Leine), sowie Sitz- und Platzübungen. In den höheren Klasse kommt dann noch eine Steh-Übung dazu. Alles muss in einem fest vorgegebenen Lauf gezeigt werden.

Unterordnung (VK1):

Unterordnung (VK3):


Vierkampf (sportlicher Teil):

Beim sportlichen Teil müssen drei verschiedene Lauf-Disziplinen bewältigt werden. Der Hürdenlauf muss dabei einmal gelaufen werden, der Slalom und der Hindernislauf jeweils zweimal. 
Beim Hürdenlauf muss der Hund synchron mit seinem Zweibeiner die Hürden überspringen. Läuft der Hund dabei vor oder hängt zurück, gibt es Straf-Sekunden. In der Klasse VK1 und VK2 gibt es jeweils vier Hürden, im VK3 sogar 6 Hürden. Daher wird diese Disziplin auch gerne Viersprung oder Sechssprung genannt.  

Im Slalom müssen 5 Tore durchlaufen werden. Hierbei es es wichtig, dass kein Tor ausgelassen wird, da es sonst auch Straf-Sekunden gibt. Je Klasse gibt es unterschiedliche Slaloms, die bis VK3 immer schwieriger werden.

Beim Hindernislauf gibt es 8 Hindernisse zu überwältigen, die aber "nur" vom Hund übersprungen werden müssen. Da die Hindernissbahn in der Regel nur eine Gerade über 75m ist, kommt er hier natürlich besonders auf das Sprinten an. Auch hier läuft die Zeit, bis Mensch und Hund im Ziel angekommen sind. 

Hürdenlauf (VK1 & VK2):

Hürdenlauf (VK3):

Slalom (VK1):

Slalom (VK2):

Slalom (VK3):

Hindernislauf (VK1, VK2 und VK3):


CSC:

Beim CSC handelt es sich um einen Mannschaftslauf, also eine Art Staffellauf. Ein CSC-Team besteht aus drei Mensch/Hund-Teams, die in unterschiedlichen Sektionen laufen. Das Ziel dabei ist es, alle Hindernisse ohne Fehler zu überwinden und möglichst schnell im Ziel zu sein. Der Lauf besteht aus 3 Sektionen. Ist Sektion 1 im Ziel, startet Sektion 2, danach dann Sektion 3. Dies ist also eine Staffel, aber ohne dass dabei ein Stab übergeben werden muss. Das wäre auch etwas schwierig. :-)

Hier ein paar Infos über die Sektionen:
Sektion 1: Das Team muss einen kleinen Slalom und dann den sogenannten Frankfurter Kreisel durchlaufen. Am Ende kommen noch 3 Hindernisse auf einer Geraden. 
Sektion 2: Hier geht es erst auf einer Gerade über diverse Hindernisse. Nach einer Wendestange kommen dann drei Hürden, bei denen das Team synchron (also zusammen) springen muss. Der Hund darf nicht vor und zurück hängen. 
Sektion 3: Hier geht es nur um das nackte Tempo. 4 Hindernisse müssen auf einer Geraden vom Hund übersprungen werden. 

Geländelauf:

Der Geländelauf wird über verschiedene Distanzen absolviert. Die Stecken, die bei Meisterschaften zum Einsatz kommen, sind 2000 und 5000 Meter. Bei Turnieren wird aber auch mal gerne die 1000 Meter Distanz angeboten. 
Wie auch in den anderen Disziplinen läuft immer ein Hund mit seinem Zweibeiner. Auch hier zählt die Zeit, die benötigt wird, um vom Start ins Ziel zukommen. 
Ist es bei den anderen Disziplinen aber gewünscht, dass der Hund neben dem Zweibeiner läuft, ist es beim Geländelauf gewünscht, dass der Hund vor dem Zweibeiner läuft und so das Hund-Mensch-Gespann antreibt. Der Hund ist dabei mit einer speziellen Zug-Leine, die an seinem Geschirr befestigt ist, mit der Hüfte seines Zweibeiners verbunden. Im Idealfall zieht der Hund also seinen Teampartner, so dass es auch schnell zu höheren Geschwindigkeiten kommen kann.
Wie der Name schon sagt, wird der Geländelauf in der Regel im Gelände bestritten. Es geht also über Stock und Stein und häufiger wird auch gerne mal der ein oder andere Anstieg ins Strecken-Profil übernommen.
Sonstige Disziplinen:
Um all die oben genannten Disziplinen ausführen zu können, bzw. um auf Turnieren starten zu können, muss das Team erfolgreich eine Begleithunde-Prüfung absolviert haben. 
Es gibt aber auch weitere Disziplinen, für die eine BH-Prüfung nicht benötigt werden, allerdings werden diese Disziplinen auch nicht auf Meisterschaften ausgetragen. Diese Disziplinen sind aber perfekt,  um den Einstieg ins Turnier-Geschehen zu erleichtern.
Da gibt es z.B. den Shorty, bei dem es sich um eine Art CSC handelt. Allerdings sind die Strecken einfacher und man läuft nicht zu Dritt, sondern zu Zweit. 
Es kann aber auch ein Dreikampf bestritten werden. Hierbei handelt es sich um alle Lauf-Disziplinen aus dem Vierkampf, den wir oben vorgestellt haben. Im Gegensatz zum Vierkampf, wird beim Dreikampf keine Unterordnung, bzw. Gehorsamsübung absolviert. 

Für Fragen zum THS stehen Euch unsere Abteilungsleiter und Trainer aus dem THS-Bereich zur Verfügung!